Der Hovawart ist ein großer langhaariger  Hund, den es in den drei Farbschlägen schwarzmarken, blond und schwarz gibt. Das Fell hat wenig Unterwolle und braucht ausser zur Zeit des Fellwechsels nicht viel Pflege. Durch eine geschickte Zuchtlenkung ist er nach wie vor ein gesunder Hund mit nur sehr wenigen bekannten Erbkrankheiten, die zudem selten auftreten. Vor allem im Bereich der Hüftgelenksdyplasie (HD) gilt unser Verein als absolut vorbildlich in Deutschland. Ein Lebensalter von 12-14 Jahren, manchmal auch deutlich mehr, wird oft erreicht.

Der Hovawart wurde ursprünglich als Wächter des Hofes verstanden. Ein gewisses Misstrauen Fremden gegenüber, Belastbarkeit und Nervenstärke sowie ein hohes Maß, eigene Entscheidungen zu treffen kennzeichneten früher diesen Typ Hovawart. Möchte man den Hund nicht nur isoliert zuhause halten, sondern - wie es ihm zugesteht - in seinen Alltag integrieren, ihn etwa auch mit in den Urlaub nehmen, kann man sich vorstellen, daß er in der modernen Gesellschaft von heute auf Ablehnung stossen würde. Wer will schon einen Hund, der jeden anknurrt oder macht was ER für richtig hält?

So begann man, ihn "umweltfreundlicher" zu züchten und zwar durch strenge Wesensselektion bei den Zuchtprüfungen. Zudem wurden die Anforderungen an seinen Spiel- und Beutetrieb erhöht. So formte sich über die Generationen ein Hovawart, der mit seinem Menschen zusammenarbeiten möchte, überaus nervenstark und belastbar ist und unbedingt einen "Job" braucht, um seinen Geist zu fordern! Aber man sollte trotzdem nie das genetische Erbe dieses Hundes vergessen! Obwohl die Schwerpunkte bei der Zucht anders gesetzt wurden, ist ein übersteigerter Schutztrieb möglich (er bewacht also Herrchen und Frauchen, auch wenn es nicht unbedingt nötig wäre)  und dieser muss durch entsprechende Ausbildung in die richtigen Bahnen gelenkt werden.

Der Hovawart ist ein Hund für Menschen die ihm vom ersten Tag an klare Grenzen setzen können, authentisch sind und Führungsqualitäten besitzen. Strenge ist allerdings komplett fehl am Platz, viel mehr überzeugt man ihn durch Konsequenz, Geradlinigkeit und vorausschauendes Handeln.

Gerade blonde Welpen sehen wahnsinnig süß und harmlos aus. Aber sie wachsen in Rekordzeit zu pöbelnden Junghunden heran, die mit ihren Besitzern unter Umständen machen was sie wollen, wenn man die obigen Tipps nicht beherzigen will.

Ein Hovawart KANN ein guter Familienhund werden, er ist es aber nicht zwangsläufig. Vor allem bei Kleinkindern im Haushalt sollte DEN KINDERN ausreichend Grenzen gesetzt werden. Ein Hund und erst Recht ein Hovawart ist kein Spielzeug und wird sich eine unsachgemäße Behandlung von Kindern nicht unbedingt gefallen lassen. Wenn die Beziehung stimmt, kann es wiederum vorkommen, daß er die Kinder der Familie gegenüber fremden Kindern beschützt. Ein gutes Management ist gefragt!

Bei guter Sozialisierung und einfühlsamer Zusammenführung wird sich ihr Hovawart an alle anderen Haustiere gewöhnen können. Beispiele, wo Hovawarte mit Katzen oder Kaninchen friedlich zusammenleben, gibt es viele. Nie vergessen sollte man allerding, daß Hunde Beutegreifer sind und Kleintiere Beuteverhalten auslösen können.

Wenn Sie oben genannte Eigenschaften bei sich feststellen können und einen aktiven und temperamentvollen Hund suchen, der mit Ihnen alle Abenteuer des Lebens bestreitet, werden Sie beim Hovawart aus dem RZV-H einen Freund fürs Leben finden!